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Ausschnitt aus dem Titel des SZ-Magazins vom 24. März 2017

Das aktuelle Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 24. März 2017 greift ein eminent wichtiges Thema auf. Der Autor Michael Obert belegt eindrucksvoll, dass gut gemeint noch lange nicht gut gemacht ist. Seine Recherchen ergeben, dass mit deutschen Geldern die Vertreibung, Enteignung und Entrechtung einer ganzen Beduinen-Bevölkerung einhergeht: „Ein deutscher Gedenkwald in Israel zum Zeichen der Freundschaft und Versöhnung beider Völker nach den deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg – auf dem Land einer zwangsvertriebenen Minderheit: Heikler geht es kaum.“



Beduinen-Scheich Sayah Al-Turi, dessen Dorf Al-Arakib 105 Mal von israelischen Bulldozern niedergewalzt wurde (Foto: privat)

Beduinen – die angestammten Bewohner der Wüste

In der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker wird u.a die „dringende Notwendigkeit“ betont, die „angestammten Rechte der indigenen Völker, (…) insbesondere ihre Rechte auf ihr Land, ihre Gebiete und ihre Ressourcen, zu achten und zu fördern“. Heute leben etwa 140.000 Beduinen in der Wüste Negev, sie sind israelische Staatsbürger. Doch die Hälfte von ihnen wurde seit den 1960er Jahren von der israelischen Regierung in sogenannten „Entwicklungsstädten“ konzentriert, ohne Rücksichtnahme auf ihre Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten. Die andere Hälfte lebt in vom Staat „nicht anerkannten“ Dörfern. Sie sind auf keiner israelischen Landkarte verzeichnet, nicht einmal Straßenschilder weisen auf ihre Existenz hin. Behausungen und Brunnen dieser Beduinen werden nach Bedarf ebenso von israelischen Bulldozern niedergerissen wie die Stallungen für ihr Vieh. Auf den so entstandenen „Freiflächen“ lässt der Jüdische Nationalfond KKL ganze Wälder pflanzen – im Gedenken an den Holocaust und mit deutschen Geldern.

„Deutsche Institutionen, Städte, Regionen haben hier Bäume pflanzen lassen als Mahnmale,“ schreibt das sz-magazin online, „um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Nur: Awad Abu-Freih zeigt eine Reihe von Kaufurkunden, die belegen, dass der Boden, auf dem nun der Wald der deutschen Länder sich ausbreitet, seiner Familie gehört. Auch viele andere Grundstücke, die der israelische Staat wie sein Eigentum nutzt, gehören offenbar eigentlich Beduinen. Doch Israel erkennt diese Eigentumsverhältnisse nicht an.“


Baum der Vertreibung

Lesen Sie hier die SZ-Magazin-Reportage Baum der Vertreibung von Michael Obert. Den gesamten Artikel samt hervorragender Fotos von Moises Saman können Sie online erwerben unter http://sz-magazin.sueddeutsche.de.

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Besuch im deutschen Wald auf Beduinenland

Unser BIB-Mitglied Dr. Götz Schindler hat 2014 und 2015 den Wald der deutschen Länder im Negev besucht. Hier ein paar Bilder seiner Reise.






2 Kommentare

    1. Wir sind nicht der Meinung, dass Wälder angezündet werden müssen. Wir sind grundsätzlich für gewaltfreie Ansätze. Aber sofortige Einstellung der Enteignungen, Anerkennung der ursprünglichen Besitzverhältnisse, Rückübertragung und Kompensation für alle Verluste wären doch schon mal ein paar erste Schritte auf dem Weg zur Aussöhnung zwischen Entrechteten und Besatzern.
      Nirit Sommerfeld, BIB Geschäftsführerin

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