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Ein unbequemer Mahner

Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost hat weiterhin Schwierigkeiten mit ihrem Konto bei der Bank für Sozialwirtschaft. Absurderweise werfen ihr jüdische Mainstream-Organisationen  Antisemitismus vor. In einem offenen Brief verurteilen mehr als 80 namhafte jüdische Wissenschaftler und Intellektuelle, darunter Noam Chomsky, Eva Illouz, Alfred Grosser, Moshe Zimmermann, Moshe Zuckermann, Judith Butler und Micha Brumlik, diese Anfeindungen. Diesem Thema widmete sich auch die taz vom 11. Januar, u.a. mit einem Interview mit dem israelischen Historiker Moshe Zimmermann und mit einem Kommentar.
In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auf das soeben auf youtube veröffentlichte ausführliche Interview mit Moshe Zimmermann aufmerksam machen. In diesem Interview äußert er sich mit deutlichen Worten zum Rechtsradikalismus in der israelischen Gesellschaft und der israelischen Regierung. Und zu den Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten. Ausführlich geht er auf die Haltung der deutschen Regierungen zur israelischen Besatzungspolitik ein.

Er kritisiert die von deutschen Politikern vertretene These, gerade die Deutschen müssten sich mit Kritik an Israel zurückhalten. Ganz im Gegenteil, sagt Zimmermann, die Deutschen müssten aus ihrer Geschichte lernen und gegen Rassismus und Benachteiligungen von Minderheiten überall – also auch in Israel und in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten – ihre Stimme erheben.

Moshe Zimmermann wurde 1943 in Jerusalem geboren. Seine Eltern, Hamburger Juden, waren 1937/38 nach Palästina ausgewandert. In Jerusalem besuchte er Schule, Gymnasium und Universität. 1982 wurde er Professor für Neuere Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Seit 1986 war er dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012 Direktor des R. Koebner Instituts für Deutsche Geschichte. Zu den Schwerpunkten seiner Forschungen und Publikationen gehören: deutsche Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, Nationalismus, deutsch-jüdische Geschichte und die Geschichte der deutschen Juden und des Antisemitismus. In Deutschland ist er durch zahlreiche Publikationen zu den deutsch-israelischen Beziehungen, zur Erinnerungsarbeit, zum Holocaust und zur deutsch-jüdischen Geschichte bekannt geworden.

Moshe Zimmermann ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Deshalb sollten Sie sich von der Länge des Interviews (ca. 1 Stunde und 30 Minuten) nicht abschrecken lassen. Um Ihnen den Zugang zum Interview zu erleichtern, geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Themen mit der jeweiligen „Fundstelle“:
Beginn des Interviews nach einem kurzen Vorspann in der
2. Min.: Haltung der israelischen Bevölkerung zu Deutschland und zum Rechtsradikalismus in Europa
16. Min.: Die israelische Regierung ist rechtsradikal
29. Min.: Zionismus
33. Min.: Kritik an Israel in Deutschland
38. Min.: Das vor kurzem verabschiedete Nationalstaatsgesetz
43. Min.: Israel auf dem Weg zu einem undemokratischen Staat
52. Min.: BDS
58. Min.: Die Missachtung des Völkerrechts durch Israel und die mangelnde Bereitschaft der deutschen Regierungen und der EU zu Konsequenzen
74. Min.: Zweistaatenlösung
80. Min.: Pläne zur Annexion der besetzten Gebiete
89. Min.: Gaza
93. Min.: Gibt es Hoffnungen auf eine Wende der israelischen Politik und im Nahostkonflikt?
95. Min.: Marginalisierung Moshe Zimmermanns in Israel und in manchen deutschen Medien

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