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Wasserknappheit im Jordantal: Hier sammeln Palästinenser und Beduinen Wasser in Tanks, das sie entweder für überhöhte Preise von der israelischen Wasserbehörde gekauft oder ‚illegal‘ aus Leitungen angezapft haben, das vom Aquifer in die Siedlungen fließt.
Foto: privat

Wasser – ein zentrales Thema im palästinensisch-israelischen Konflikt. Wir wollen es diesmal kurz halten und haben Ihnen daher nur einige Fakten zusammen getragen und seriöse Quellen dazu, wo Sie sich detaillierter informieren können.

Wasser ist ein kostbares Gut, das jedem Menschen zugänglich sein sollte und wovon es keine unbegrenzten Resourcen gibt – auch wenn die Region wesentlich mehr Wasser zur Verfügung hat als gemeinhin vermutet wird. Riesige unterirdische Grundwasserspeicher, sogenannte Aquifere, halten ein fast unerschöpfliches Reservoir an Trinkwasser. Sie befinden sich größtenteils unterhalb der besetzten Westbank, aber auch im Norden des Landes (Golan, Carmel-Gebirge). Und: In Ramallah regnet es mehr als in London. Warum also der Wassermangel?

(Quelle: VisualizingPalestine)

Sehen Sie sich das 8-minütige ARD-Interview vom Sommer 2016 mit dem deutschen Hydrogeologen Clemens Messerschmid an, der seit über 20 Jahren in der Region lebt und für verschiedene internationale Organisationen geforscht und gearbeitet hat:


Wasserverbrauch in Zahlen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt einen Wasserverbrauch pro Kopf von 100 Litern täglich. Israelis verbrauchen durchschnittlich knapp 290 l, Palästinenser zwischen 20 und 80 Litern.


(Quelle: B’tselem)

Wie so oft in diesem Konflikt, hängen die „Fakten“ davon ab, welche Seite man befragt. Wir empfehlen,  grundsätzlich immer die Quellen genau zu prüfen: Wer hat welches Interesse, uns was zu erzählen? Wir möchten uns hier auf die WHO, die UNO, die israelische Menschenrechtsorganisation B’tselem und auf unabhängige Experten berufen, allen voran auf Clemens Messerschmid. Hier in seinem Beitrag auf den NachDenkSeiten bezieht er sich auf einen kritischen Artikel in Ha’aretz und erklärt sehr detailiiert, was es mit der Wasserverteilung und vor allem mit der Interpretation darüber auf sich hat.


Weiterführende Quellen und Links

Was sagen die WHO, OCHA, Amnesty u.a. zur israelisch-palästinensischen Wassersituation? Zur vollen Ansicht dieser anschaulichen Grafik klicken Sie bitte auf das Bild.

(Quelle: VisualizingPalestine)

Ganz bedrohlich ist die Wassersituation in Gaza. Experten befürchten, dass Gaza in weniger als drei Jahren aufgrund des Mangels an sauberem Wasser praktisch unbewohnbar sein wird. Heute schon sind 95% des Grundwassers in Gaza für Menschen ungenießbar, was diese Grafik bedrückend deutlich darstellt. „Der Gazastreifen droht auszutrocknen“, titelt die Tagesschau bereits im März 2016.


Forderung an unsere Medien und Politik

Am Sonntag, den 15. Januar 2017 brachten die Tagesthemen (ab 13:28) erstmals seit dem ‚Skandalbericht‘ vom 14. August 2016 wieder das Thema auf ihre Agenda. Damals war die ARD heftig für diesen ‚einseitigen Bericht‘ kritisiert worden, woraufhin BIB eine Kampagne zur Meinungsfreiheit in der ARD startete. Über 1.000 Menschen beteiligten sich an unserer Petition an den Rundfunkrat.
Nach Einschätzung von Clemens Messerschmid ändert das neue Wasserabkommen, von dem die ARD berichtet, gar nichts an der prekären Situation der Palästinenser, denn ihnen wird nur erlaubt, innerhalb ihrer Dörfer Rohre zu verlegen, nicht jedoch Brunnen zu bauen oder mehr Wasser von außerhalb der Dörfer zu beziehen. Er fürchtet, es gehe nur darum, „(…) wie eben auch in Paris: Die Illusion vom Friedensprozess aufrechtzuerhalten…“.
Schreiben Sie jetzt an die ARD, bedanken Sie sich dafür, dass das Thema wieder aufgenommen wurde und verweisen Sie auf diesen BIB Blogeintrag. Ihre Mail an redaktion@tagesthemen.de könnte so aussehen:

Liebe Tagesthemen-Redaktion,

Danke, dass Sie sich wieder dem Thema „Wasserverteilung in Palästina und Israel“ widmen. Ich möchte Sie ermutigen, bei Ihrer Recherche weiteren Quellen auf den Grund zu gehen. Eine Kritik an den Folgen der israelischen Besatzung wird langfristig zu mehr Gerechtigkeit und schließlich zu einer friedlichen Lösung für alle Beteiligten, Israelis und Palästinenser gleichermaßen, in diesem Konflikt beitragen.
Hier finden Sie beim Bündnis BIB e.V. einige Anregungen.

Mit freundlichen Grüßen,

(Name / Unterschrift nicht vergessen)


Danke für Ihr Engagement!

2 Kommentare

  1. Ich bin entsetzt, wie die Juden ihre glaube benutzen um andere Menschen zu plagen, berauben, vertreiben und zu töten. Wo bleiben die generellen „Menschen der UNO“ in diesem Fall. Warum schweigen die mächtigen Amerikaner, Russen, Chinesen und Europäer?? Weil sie Ihren neuen Waffen durch Israel testen und um gut verkaufen zu können!? Ich wünsche mir eine friedliche 2 Staatenlösung. Die Hoffnung stirbt als letztes.

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