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Aktuelle Vorgänge am Grenzübergang von Jordanien und am Flughafen Ben Gurion

“Yitzhak Rabin border crossing” ist der Grenzübergang an der israelisch-jordanischen Grenze zwischen Eilat und Aqaba. Reiseveranstalter informieren Reisende, die von Jordanien nach Israel einreisen, dass sie einige Zeit befragt werden, sich aber keine Sorgen machen müssen, sondern einfach die Fragen beantworten sollen.

Foto von NYC2TLV – Own work

Die Realität sieht anders aus, insbesondere wenn die Befragung von Mitarbeitern des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet vorgenommen wird. So wie bei Nadim Sarrouh, einem deutschen Staatsbürger und seiner Familie (israelische Staatsbürger), die von einer Jordanienreise nach Israel zurückkehren wollten. Sein Name erregte Verdacht und der Shin Bet-Mitarbeiter stellte fest: „Sie haben kein deutsches Blut, stimmt`s? Sie haben palästinensisches Blut.“ Sarrouh wurde von seiner Familie getrennt und über seine Familie, seine politischen Ansichten, z.B. zum Gazakonflikt, und Kontakte nach Syrien befragt und darüber belehrt, dass er als Palästinenser ein Flüchtling sei. Ihm wurde das Handy abgenommen, Namen, Telefonnummern und Texte wurden notiert. Ein anderer Shin Bet-Mitarbeiter stellte ihm dieselben Fragen, behauptete, er lüge, und drohte, er werde seine Frau nicht wiedersehen, wenn er weiter lüge. Nach fast sechs Stunden konnte Nadim Sarrouh mit seiner Familie weiterreisen. Kommentar eines Shin Bet-Sprechers: Die betroffenen Personen hätten sich ungebührlich verhalten, die Befragung sei, wie erforderlich, in professioneller Weise durchgeführt worden.

Ähnliche Erfahrungen musste der amerikanische Journalist Peter Beinart, der sich intensiv mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt beschäftigt, am Flughafen Ben Gurion machen. Selbst eine Familie von Drusen (Drusen sind israelische Staatsbürger, leisten Militärdienst und sind als eigenständige Religionsgemeinschaft anerkannt) blieb von roher Behandlung am Kontrollpunkt am Flughafen Ben Gurion nicht verschont. Nachdem ein Mitglied der Familie den rüden Ton des Wachpersonals moniert und sich gegen den Vorwurf verwahrt hatte, er habe nicht für alle Familienmitglieder Pässe übergeben, wurde die ganze Familie einschließlich der Kinder mit Pfefferspray besprüht, und ein Wachposten richtete sein Gewehr auf die Familie. Immerhin hat sich die Flughafenverwaltung später entschuldigt.

In keinem dieser Fälle konnten den kontrollierten Personen kriminelle Handlungen oder Rechtsverstöße zur Last gelegt werden. Sie waren nur irgendwie auffällig, anders, hatten einen arabischen Namen, waren politisch nicht angepasst oder Kritiker der israelischen Politik, infolgedessen verdächtig und daher der Willkür der Kontrolleure ausgeliefert.

Tag: 3. September 2018

BIB Aktuell #31: Willkür der Kontrolleure

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