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Ein Mitarbeiter von medico-Partner PMRS im Gazastreifen 2008 (Foto: medico)

Gaza gilt heute als das größte Freiluftgefängnis der Welt. In dem kleinen Küstenstreifen am südlichen Rand der östlichen Mittelmeerküste leben auf 40 km Länge und einer Breite von 6 – 14 km derzeit knapp 2 Millionen Menschen, die meisten von ihnen Flüchtlinge und deren Nachkommen von 1948. Seit über 49 Jahren leben die Menschen im Gazastreifen unter Besatzung, seit 9 Jahren unter einer Blockade, die sie zeitweise komplett und von allen Seiten von der Außenwelt abriegelt: Die Küste und den größten Teil der Landgrenze durch Israel, Gazas Westgrenze (bei der Stadt Rafah) durch Ägypten.

Der Gazastreifen erlebte seinen letzten und verheerendsten von drei israelischen Angriffen seit 2008/9 unter der Operation Protective Edge im Sommer 2014. Während des 51 Tage dauernden Konflikts wurden 551 Kinder getötet und 3.436 verwundet. Geschätzte 1.500 Kinder verloren ihre Eltern. Noch viel mehr Mädchen und Jungen wurden obdachlos und haben mit ansehen müssen, wie ihre Schulen beschädigt oder zerstört wurden. Insgesamt starben 2.251 PalästinenserInnen, davon 1.462 Zivilisten und 299 Frauen, sowie 71 Israelis, davon ein Kind und 66 Soldaten. Unter den PalästinenserInnen gab es über 11.231 Verletzte, davon 3.540 Frauen und 3.436 Kinder. Viele müssen heute noch Schmerzen und Behinderungen infolgedessen ertragen, u.a. auf Grund der schlechten medizinischen Versorgungslage; etwa ein Drittel dieser Kinder wird lebenslang unter den Folgen zu leiden haben. Schätzungsweise 300.000 Kinder sind auf psychologische und soziale Hilfe angewiesen.
(Quelle: UNRWA)


Aktuelle Zusammenhänge

Wir wollen Ihnen heute den Bericht von Riad Othman, dem Nahostreferenten von medico international, zur aktuellen Situation in Gaza zukommen lassen, der im Januar 2017 in Blätter für deutsche und internationale Politik (1/2017, S. 21-24) erschienen ist. Wir werden das Thema Gaza immer wieder aufgreifen, denn in Gaza wird das menschliche Drama der Besatzung, deren Beendigung wir anstreben, am deutlichsten. Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland, beschrieb dies im Juni 2015 so: „In den vergangenen sieben Jahren haben die Kinder in Gaza drei Kriege durchlebt, von denen der letzte der schlimmste war. Die Welt kann nicht einfach nur abwarten, während die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kinder durch die Blockade und die ständige Gefahr eines neuen Konflikts zerstört wird. Alle politisch Verantwortlichen müssen entschlossen handeln, um einen Friedensplan mit einem endgültigen Ende der Blockade umzusetzen“.

Lesen Sie HIER den Bericht von Riad Othman.


Weitere Informationen zu Gaza

Zu Jahresbeginn 2017 veröffentlichte die UN-Organisation OCHA diesen Report über Ein- und Ausfuhren nach Gaza. Hier wird deutlich, dass Gaza nicht nur unter massiven Angriffen wie den Kriegen von 2008/9, 2012 und 2014 leidet, sondern vor allem unter der seit 9 Jahren andauernden Blockade – eine massive Verschärfung der Besatzung – mit kontinuierlichen Angriffen auf die Fischer, minimaler Versorgung mit Lebens- und medizinischen Hilfsmitteln sowie unbehandelten traumatischen Belastungsstörungen einer extrem jungen Bevölkerung.

Hier können Sie Reiseberichte aus Gaza lesen und sehen von Peter Voss – einem der wenigen Menschen, dem es in den letzten Jahren überhaupt gelungen ist, als deutscher Tourist nach Gaza einzureisen. Wer sich die Zeit nehmen möchte, kann auch seinen knapp einstündigen, sehr eindrücklichen und informativen Video-Vortrag von 2015 hier sehen:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=y3y2ZX5k8WE&w=560&h=315]
Eine ARTE-Reportage von 2016 können Sie sich hier anschauen:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=PQMcbwIkyn8&w=560&h=315]
Wer lieber Romane liest, dem sei zu diesem Thema das Buch Als die Sonne im Meer verschwand von Susan Abulhawa empfohlen. HIER eine Rezension von Deutschlandradio Kultur.


Was Sie tun können

Am 30. Juni 2010 reichten alle Parteien des Bundestages einen Antrag zur Aufhebung der Gaza-Blockade ein (HIER nachzulesen), der am 2. Juli 2010 beschlossen wurde, wie die FAZ  am selben Tag berichtete.
Wenden Sie sich an eine/n Bundestagsabgeordnete/n Ihres Wahlkreises und Ihres Vertraues und bitten Sie darum, dass sie/er sich entsprechend dieser Entschließung für ein Ende der Gaza-Blockade einsetzt. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei in CC setzen.


Vielen Dank für Ihr Engagement für eine gerechte, friedliche Zukunft für alle Bewohner Israels und Palästinas!

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