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2 Kommentare

  1. Hallo, Bettina Marx, Sie waren mir bis jetzt nicht bekannt – um so erfreuter bis ich, Sie jetzt durch das Gespräch gut kennengelernt zu haben. Am stärksten – und eindrucksvollsten – war Ihr Schluß-Appell: das erinnerte mich an den durch mich so sehr geschätzten Uri Avnery – bis zu seinem Appell aus der Verzweiflung, Israel möge doch den Libanon einfach bombardieren: da habe ich abgeschaltet. Resignierend.
    Was bekümmert mich bei Ihnen? Sie äußern – wenn ich Sie richtig verstehe – Unverständnis darüber, daß die Palästinenser in den besetzten Gebieten die Juden (warum immer „Israelis“?) nicht sonderlich verstehen, abseits stehen?! Nur daneben stehen? Die Palästinenser lebten auch schon vor und seit ca. 2000 Jahren ununterbrochen in diesem Land – die Juden waren ja „fort“, sind jetzt aber die Allein-Eigentümer, Allein-Herrscher, Inhaber der Macht, der Kultur und der Geschichte – und Merkel hat die Existenz Israels zur Staatsräson erhoben – bescheuerter geht es wohl nicht.
    Klar, unvorstellbar die unglaublichen Verbrechen der Nazis, die weit über den christlichen und den bürgerlichen Antisemitismus hinausgingen – die nicht nur Vorläufer waren. Sondern das Verfolgungsklima geschaffen haben. Jetzt erleben wir auf breiter Front, wie all die vermeintlich Israel gegenüber so Wohlmeinenden sich förmlich überschlagen – täglich und stündlich – Antisemiten ausfindig zu machen und ans Kreuz zu schlagen. Nach meiner Einschätzung (84, Atheist, Freidenker, aus Juden-Dorstfeld stammend) gibt es heute tatsächlich viel weniger Antisemiten als das Geschrei vermuten lassen soll – aber Viele, die das Unrecht und die Verbrechen ihrer Vorfahren meinen nun überkompensieren zu müssen; ausgestattet mit einem Vernichtungsanspruch. Hier ist, wie Sie vermutlich auch registrieren, kein kritisches Wort über Israel mehr möglich, keines über die Verbrechen, die Unterdrückungen, das schandbare Verhalten. Die grenzenlosen Verstöße gegen das Völkerrecht – was sonst „nur“ die USA dürfen….
    Dafür haben wir Beauftragte zum Schutze der Juden: auf Bundes-, auf Landes-, auf kommunaler Ebene – doch all diese Aufpasser und Jäger verkennen, daß sie den jüdischen Menschen, hier oder wo immer, keinen Gefallen tun, indem sie verbale Ghettomauern um sie herum errichten – und dann auch noch auf dem Rechtsweg und mit großem denunzierendem Getöse zementieren. (Wobei kein Politiker, auch nicht Merkel, die ja „aus der Unterdrückung“ kam, auch nur mit einem Wort an die 27 Millionen toten Sowjetmenschen, die Opfer der deutschen Verbrechen waren, erinnert.)
    Aber hier die Staatsräson, die alles ins Unerklärliche, fast Heilige, erhebt. Typisch hierfür ein kleines Erlebnis. Vor ein paar Monaten wurde mal wieder über das unsichere Leben für jüdische Menschen in Deutschland schwadroniert – was Unsinn ist, wenn man die behaupteten Beschwernisse zum Maßstab nimmt. Ich habe daraufhin einen knappen Leserbrief im Spiegel gehabt: ich habe es gewagt, den jüdischen Mitmenschen hier zu versichern, daß sie hier viel sicherer leben als die „Palis“ in Israel oder Palästina – und daß die großartigen Leistungen der Judenheit in der Vergangenheit eigentlich ein ganz anderes Verhalten der Israelis heute ermöglichen sollten. Aber dann: ein typischer Philo der Jetzt-Zeit konnte mit meinem bewundernden Verweis auf die Leistungen der Judenheit nichts anfangen – und macht daraus eine antisemitische Keule – der Leserbrief wurde gelöscht.
    Und das ist eben der zweite Punkt, wo ich sie nicht verstehe: das Klima bei uns läßt keine sachliche Diskussion zu dem Thema mehr zu: es ist völlig vergiftet.
    Sollten Sie etwas neugierig geworden sein, googeln Sie; „juden-dorstfeld ignaz bubis“. Sie stoßen auf zwei Beiträge, die ich ihrer Aufmerksamkeit empfehle, einer auf meiner Hompage, einer auf der der Historischen Gesellschaft Eschborn. Dann sind wir tief im Gesamt-Thema drin.
    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
    Herbert Steffes

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