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… aber nur in den Rücken

Jürgen Todenhöfer, ehemaliger Politiker (CDU), ehemaliger Medienmanager (Burda), Publizist und Friedensaktivist, war vorgestern in Gaza und ging zur wöchentlichen Freitagsdemonstration an den Sperrzaun.

Seit 2006 haben Israel und Ägypten die rund 2 Mio. Bewohner des Gazastreifens eingesperrt, weil diese mehrheitlich die Hamas gewählt hatten. Deutschland macht diesen Irrsinn bereitwillig mit. Der tiefere Grund für diese Käfighaltung ist: Die meisten Bewohner des Gazastreifens stammen von Vertriebenen ab – Menschen, die aus Israel bei Staatsgründung 1948 und auch noch in den 50er-Jahren deportiert wurden -, und Israel hat Angst davor, sich mit diesem eigenen Unrecht auseinanderzusetzen.

Seit einem Jahr demonstrieren Einwohner Gazas jeden Freitag vor dem Sperrzaun gegen ihre Käfighaltung, für ihr Recht und ihre Menschenwürde. Seitdem sind 235 Menschen von israelischen Scharfschützen getötet worden, darunter Journalisten und medizinisches Personal, alle als solche gekennzeichnet. Weit über 25.000 Demonstranten wurden verletzt.

Jürgen Todenhöfer hat vorgestern mitdemonstriert. Es wurde ihm mit einem Gummigeschoss von einem israelischen Scharfschützen in den Rücken geschossen. Das Video gibt einen guten Eindruck von der Situation. Es zeigt, dass ganz offensichtlich die israelische Armee auch auf Menschen schießt, die weit weg vom Grenzzaun stehen und sich sogar davon wegbewegen.

Todenhöfer hält dabei die ganze Zeit ein Schild hoch: „Dear Israelis, please treat the Palestinians the same way you want to be treated“. Das ist eine Paraphrase auf die Aussprüche von Jesus „Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt“ (Matth. 7,12) und des jüdischen Weisen Hillel „Was dir verhasst ist, tu deinem Nächsten nicht an – das ist die ganze Torah“. Dass jüdische Soldaten auf den Träger eines solchen Schildes schießen, zeigt, in welchen Irrweg weite Teile des Judentums durch ihre Unterstützung von Israels Nationalismus geraten sind. Wir halten es mit Hillel und Todenhöfer.

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